Steinfurt. Die Europa-Union Steinfurt besucht mit einer 30-köpfigen Seminargruppe vom 9. bis 13. März 2025 die Europastadt Görlitz/Zgorzelec an der deutsch-polnischen Grenze. Das für die Inhalte des Seminars verantwortliche DEPB-Tecklenburg bietet in diesen Tagen sowohl einen Rückblick in die Geschichte Schlesiens wie auch einen Ausblick in die zukünftige Zusammenarbeit in Europa. In einem Gespräch mit dem Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu (CDU) wurden denn auch die gemeinsamen Projekte der beiderseits der Neiße liegenden Partnerstädte deutlich. Bis 2030 will man mit einem Finanzvolumen von 2009 Mio. Euro das gemeinsame Fernwärmenetz „United Heat“ errichten, an dem sowohl deutsche wie auch polnische Konzerne beteiligt sind. Zudem ist eine gemeinsame Wasserversorgung geplant und ein auf beiden Grenzseiten gültiges ÖPNV-Ticket bereits ins Leben gerufen.
Das polnische Zgorzelec war bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein Teil der Stadt Görlitz und wurde mit der Grenzziehung entlang der Oder und Neiße dem polnischen Staatsgebiet zugeschlagen. Mühsam versucht man nun schon seit 1988 in der selbsternannten „Europastadt“ die Menschen wieder zueinander zu bringen. Ein Traum und Fernziel des Görlitzer Oberbürgermeisters Octavian Ursu ist es, irgendwann einmal wieder nur einen Bürgermeister für beide Städte zu habe und sei es trotz aller rechtlichen Hürden nur in einem jährlichen Wechsel zwischen Görlitz und Zgorzelec.