Der Kreis ist ein Ort der Vielfalt und Toleranz

Ein Vortrag des Landrates zu den Verflechtungen des Kreises mit Europa und Vorstandswahlen standen im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der Europa-Union Steinfurt e.V. Unser Bild zeigt v.l. die Vorstandsmitglieder und Gäste Martin Hufschmidt, Werner Boberg, Dr. Angelika Kordfelder, Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann, Landrat Dr. Martin Sommer, Bernd Weber, Annerose Pott, Kathrin Horre, Heinz Hüppe, Niklas van Stein und Martin Schmitt.

Rheine. Die Europa-Union Steinfurt e.V. (EUD) blickte in ihrer Mitgliederversammlung am vergangenen Freitag in der Stadthalle Rheine auf das zurückliegende Jubiläumsjahr zurück. Landrat Dr. Martin Sommer zeigte in seinem Vortrag die Verflechtungen des Kreises Steinfurt mit Europa auf und erinnerte an die Friedenssehnsucht in der Gründerzeit vor 75 Jahren, die zur Entwicklung des vereinten Europas führte. Der Friede sei heute weltweit erneut bedroht und wieder bedürfe es erhebliche Anstrengungen für eine Solidarität in Europa. Das Engagement der EUD-Steinfurt erlebt Dr. Sommer als einen Ort der „schöpferischen Anstrengung und des klugen Wirkens für ein gemeinsames Europa im Kreis Steinfurt“.

Dr. Martin Sommer zog in seinem Vortrag einen Bogen vom mittlerweile so selbstverständlichen Erleben Europas beim Einkauf und Urlaub über das im Kreis Steinfurt entwickelte europäische Engagement, die Inanspruchnahme europäischer Fördermittel bis hin zu den aktuellen europäischen Herausforderungen auf kommunaler Ebene, die sich durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zeigen. Rund 5.000 Menschen aus der Ukraine hätten inzwischen in den Städten und Gemeinden des Kreises eine neue Heimat gefunden. Gemeinsam mit den Kommunen und den beim Kreis angesiedelten Kommunalen Integrationszentrum leiste man einen wichtigen Beitrag zur Integration und zeige ganz konkret europäische Solidarität. Der Kreis sei somit ein Ort der Vielfalt und Toleranz. „Wir werden alle Menschen, die aufgrund dieser Ereignisse im Kreis Steinfurt Sicherheit und Schutz suchen, in allen Lebensbereichen unterstützen!“, so der Landrat. 

Diese Solidarität hat auch die EUD-Steinfurt mit ihren Europa-Abenden im Jubiläumsjahr gezeigt. Die dabei gesammelten Spenden in Höhe von 5.000 € sind inzwischen in konkrete Hilfsmaßnahmen für die Ukraine in Rheine und Westerkappeln geflossen. In einem „ruhigen und zugleich guten Fahrwasser“ befindet sich die EUD-Steinfurt, was die Aktivitäten, die Finanzen und die satzungsgemäßen Neuwahlen zeigten. So kann die Vorsitzende Dr. Angelika Kordfelder auch weiterhin auf bewährte Kräfte setzen. Einstimmig gewählt wurden Annerose Pott aus Steinfurt zur stellvertretenden Vorsitzenden, Heinz Hüppe aus Hörstel, Kathrin Horre aus Neuenkirchen und Niklas van Stein aus Laer als Beisitzende und Werner Boberg aus Mettingen als Kassenprüfer. Martin Hufschmidt aus Rheine wird als kooptiertes Mitglied im Vorstand mitarbeiten.

Nach dem überaus erfolgreichen Berlin-Seminar hat sich die EUD-Steinfurt für das laufende Jahr noch viel vorgenommen. Für jüngere Interessierte ist ein Besuch der Europäischen Zentralbank in Frankfurt geplant. Gemeinsam mit dem Gärten und Parks e.V. will man im September die „Gärten des Friedens“ auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges besuchen. Und schon jetzt richtet man mit der aktuellen Erarbeitung eines „Föderalistischen Manifestes“ den Blick auf die im kommenden Frühjahr anstehende Europawahl 2024.